Die Handlungsfelder der Bildungsinitiative

Grundlage für den jährlichen Hochschul-Bildungs-Report ist die Betrachtung und Bewertung von sechs Handlungsfeldern, für die im Dialog mit Experten aus den Stifterverbands-Mitgliedsunternehmen, Wissenschaftsorganisationen und Vertretern der Zivilgesellschaft Ziele für die Hochschulbildung systematisch formuliert werden.

Chancengerechte Bildung

Die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems ist ausgesprochen hoch. Das Handlungsfeld Chancengerechte Bildung untersucht, inwieweit im deutschen Hochschulsystem gleiche Bildungschancen bestehen – unabhängig von Herkunft und familiärem Hintergrund. Im Fokus stehen Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sowie Schüler aus Nichtakademikerfamilien. Ziel ist es, bis 2020 die Studierquote dieser Schüler auf das Level von Akademikerkindern zu heben, also auf knapp 80 Prozent. Studierende mit Migrationshintergrund sollten vier Prozent der Studienanfänger und Absolventen stellen.

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Beruflich-akademische Bildung

Berufliche und akademische Bildung sind immer noch zu wenig vernetzt und kaum durchlässig. Das Ziel in diesem Handlungsfeld ist es deshalb, die Zahl der Studienanfänger und Hochschulabsolventen ohne Abitur zwischen 2010 und 2020 zu verdreifachen und die Zahl der Studienanfänger in dualen Studiengängen mehr als zu verdoppeln. Statt derzeit sechs Prozent sollten 2020 mindestens 14 Prozent der Studiengänge Pflichtpraktika in ihr Curriculum aufgenommen haben.

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Quartäre Bildung

Der Anteil der Akademiker an der erwerbstätigen Bevölkerung wächst kontinuierlich und mit ihm der Bedarf an quartärer, also wissenschaftlicher Weiterbildung. Es ist das Ziel, das Studienangebot bis 2020 flexibler zu gestalten und Hochschulen damit zu Orten des lebenslangen Lernens zu machen. Der Anteil von Teilzeit- und Fernstudiengängen an allen Studiengängen sollte bis 2020 sieben beziehungsweise vier Prozent betragen. Insgesamt sollten im Jahr 2020 rund 13.000 Studierende einen akademischen Weiterbildungsstudiengang abschließen.

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Internationale Bildung

Immer mehr Arbeitnehmer benötigen interkulturelle Kompetenzen und immer mehr Unternehmen sind auf der Suche nach gut ausgebildeten internationalen Fachkräften. Ziel in diesem Handlungsfeld ist es, dass im Jahr 2020 rund ein Fünftel der Studierenden im ersten Hochschulsemester aus dem Ausland kommen. Die Zahl ausländischer Absolventen sollte von jetzt rund 16.000 auf 25.000 steigen. Zudem sollten deutsche Studierende noch mehr Auslandserfahrungen sammeln.

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Lehrer-Bildung

Die Grundlagen für die Hochschulbildung werden in den Schulen gelegt. Die Qualität des Schulsystems wiederum hängt insbesondere von der Qualität der Lehrer ab. Ziel in diesem Handlungsfeld ist es deshalb, die Lehrer-Bildung an den Hochschulen zu stärken. Bis 2020 soll der Anteil männlicher Grundschullehramtsstudierender auf 22 Prozent steigen. Bildungsinländer, also Personen mit ausländischem Pass, aber deutscher Hochschulzugangsberechtigung, sollten 4 Prozent der angehenden Lehrer stellen.

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MINT-Bildung

Innovationen sichern unsere Zukunftsfähigkeit. Nachwuchskräfte aus den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es ist daher das Ziel in diesem Handlungsfeld, den Frauenanteil zu steigern – in den Fächern Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) von 37 auf 41 Prozent und in den Technikwissenschaften (T) von 21 auf 26 Prozent – sowie mehr Ausländer für das Studium zu gewinnen. Die bislang niedrigen Erfolgsquoten von 66 Prozent (MIN) und 73 Prozent (T) sollten auf 80 Prozent steigen.

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Der Hochschul-Bildungs-Report 2020 ist eine Initiative von