Internationale Bildung

Im Handlungsfeld Internationale Bildung hat das deutsche Hochschulsystem seit 2010 massive Fortschritte gemacht. Der Gesamtindex liegt höher als in allen anderen Handlungsfeldern.

Mit zunehmender internationaler Mobilität, aber auch wachsender Diversität in unserer Gesellschaft werden interkulturelle Kompetenzen immer wichtiger. Gleichzeitig werden gut ausgebildete internationale Fachkräfte dringend gebraucht. Das Handlungsfeld Internationale Bildung beschäftigt sich daher zum einen mit der Internationalisierung deutscher Studiengänge und der Sensibilisierung deutscher Studierender für Auslandsaufenthalte. Zum anderen geht es darum, Deutschland als Studienort für ausländische Studierende attraktiver zu machen. Wie bereits in den Vorjahren ist Internationale Bildung auch im aktuellen Berichtszeitraum eines der sich am stärksten entwickelnden Handlungsfelder. Der Gesamtindex Internationale Bildung stieg zwischen 2015 und 2017 um 31 Punkte auf jetzt 75. In den kommenden Jahren dürfte sich der positive Trend weiter fortsetzen.

Das erfreuliche Ergebnis ist insbesondere auf vier Indikatoren zurückzuführen, die sich seit dem Basisjahr 2010 konstant positiv entwickelt haben und schon heute die für 2020 gesetzten Zielwerte nicht nur erfüllen, sondern übertreffen. Der Anteil Studiengänge in englischer Sprache an allen Studiengängen sowie der Anteil Bildungsausländer im ersten Hochschulsemester an Studienanfängern insgesamt haben im aktuellen Berichtszeitraum erstmals das 100-Prozent-Ziel erreicht.

Weiter verbessert haben sich zwischen 2015 und 2017 zudem die beiden Indikatoren, die bereits im vorausgegangenen Berichtszeitraum die Zielmarke erreicht hatten: Die Zufriedenheit mit der Beratung des Akademischen Auslandsamts stieg von 62,6 auf 64,9 Prozent (Ziel: 62,2 Prozent). Die Anzahl der Bildungsausländer im ersten Hochschulsemester erhöhte sich von 99.100 auf 104.900 (Ziel: 87.000).

Die insgesamt gute Entwicklung darf nicht verdecken, dass auch im Handlungsbereich Internationale Bildung noch Verbesserungsbedarf besteht. So liegt der Anteil der Studierenden, die keine Schwierigkeiten haben, Auslandsaufenthalte ohne zeitliche Verzögerung der Studiendauer durchzuführen, mit 25,6 Prozent weiterhin unter dem Basiswert von 2010 (30,5 Prozent). Auch der Anteil deutscher Absolventen mit Erasmus-Erfahrung liegt 2016 mit 8,3 Prozent unter dem Basiswert von 8,4 Prozent (2010). Für 2017 liegen noch keine Ergebnisse vor. Die Anzahl deutscher Studierender im Ausland außerhalb des Erasmus-Programms hat sich von 103.600 im Jahr 2010 auf 104.300 im Jahr 2016 verbessert. Gelingt es in den kommenden Jahren, die Voraussetzungen für Auslandsaufenthalte deutscher Studierender spürbar zu verbessern, kann der Handlungsbereich Internationale Bildung zu einer echten Erfolgsstory werden.

Der Hochschul-Bildungs-Report 2020 ist eine Initiative von