Berufsbegleitend studieren – Private Fachhochschulen gehen voran

Arbeitnehmer wünschen sich vermehrt Formen der akademischen Weiterbildung, die parallel zur Berufstätigkeit durchgeführt werden können.

Arbeitnehmer wünschen sich vermehrt Formen der akademischen Weiterbildung, die parallel zur Berufstätigkeit durchgeführt werden können. Da die Integration von Lernen und Arbeiten in der Zukunft unabdingbar sein wird, steigt die Nachfrage nach berufsbegleitenden Studiengängen stärker.Vor allem Fachhochschulen reagieren auf diesen Bedarf: Im Jahr 2015 wurden 97 Prozent der berufsbegleitenden Bachelorstudiengänge und 71 Prozent der berufsbegleitenden Masterstudiengänge von Fachhochschulen angeboten. Universitäten überlassen damit die grundständige und trotzdem praxisnahe akademische Weiterbildung den Fachhochschulen. Die Universitäten selbst fokussieren sich in der Weiterbildung mit 186 von insgesamt 200 Studiengängen fast ausschließlich auf Masterstudiengänge. Insbesondere private Fachhochschulen positionieren sich als Anbieter von berufsbegleitenden Studiengängen. Ihr Angebot richtet sich vor allem auf das grundständige Bachelorstudium und macht bereits 60 Prozent aller berufsbegleitenden Studiengänge im Präsenz- und Fernstudium insgesamt aus.

Berufsbegleitend studieren? An der FH und Häufig privat

Berufsbegleitende Studiengänge nach Trägerschaft (Nur Universitäten und Fachhochschulen, ohne kirchliche Träger.), Dezember 2015; Rundungsabweichungen möglich

Das große Gewicht der privaten Anbieter und ihre unterschiedlich starke regionale Präsenz verstärken die bestehenden Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. In Hamburg ist der Anteil berufsbegleitender Masterstudiengänge an Masterstudiengängen bundesweit am höchsten. Dort werden 41 der 50 Studiengänge von privaten Trägern angeboten. In Berlin, dem Spitzenreiter beim Anteil berufsbegleitender Bachelorstudiengänge, werden 52 von 57 berufsbegleitenden grundständigen Studiengängen von privaten Hochschulen angeboten. Im deutlichen Kontrast dazu steht das geringe Angebot an berufsbegleitenden Bachelorstudiengängen in Thüringen oder Rheinland-Pfalz. Dort gibt es fast keine privaten Angebote.

Einen nicht unerheblichen Teil der berufsbegleitenden Studiengänge an Fachhochschulen decken Fernstudiengänge ab. Zielgerichtete Weiterbildung neben dem Beruf auch aus der Ferne wahrnehmen zu können, wird immerhin durch 28 Prozent der FH-Bachelor- und 41 Prozent der FH-Masterstudiengänge ermöglicht. Darüber hinaus sind 19 Prozent der insgesamt 186 berufsbegleitenden Masterstudiengänge an staatlichen Universitäten als Fernstudium konzipiert.

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